Besondere Projekte des Jahres 2011
Ostafrika
Der Osten Afrikas wurde von der schwersten Dürre seit sechzig Jahren heimgesucht. Hauptsächlich betroffen waren die Länder Somalia, Äthiopien und Kenia. Millionen Menschen waren von Hunger, Krankheit und Tod bedroht. Zigtausende von Kindern befanden sich in akuter Lebensgefahr. Die Ursachen der Katastrophe waren vielfältig -wenngleich vorhersehbar- und werden hauptsächlich auf eine Kombination der Faktoren
- Ausbleiben der Regenzeit,
- gestiegene Lebensmittelpreise und
- fehlende Infrastruktur
zurückgeführt. Für einen Großteil der Bevölkerung war und ist die Landwirtschaft und Viehzucht die einzige Existenzgrundlage. Doch aufgrund der anhaltenden Dürre blieben die Ernten aus und ganze Kuh-, Ziegen- und Kamelherden sind verdurstet und verhungert. Und wo Tiere sterben, da wird es auch für Menschen kritisch. Am stärksten betroffen waren vor allem alte Menschen, Kranke, Frauen und Kinder. Viele von ihnen flohen in völlig überfüllte Flüchtlingscamps, zahlreiche starben schon auf dem Weg durch die Wüste. Die Hilfeleistungen der Salesianer Don Boscos liefen auf vollen Touren. Im Dreiländereck Äthiopien, Somalia und Kenia, in Dolo Ado befanden sich die Flüchtlingscamps Bokolmayo, Melkadida, Kobe, Hellaweyn und ein Transitflüchtlingscamp. Letzteres mussten die Flüchtlinge passieren, um einen festen Platz in einem der UNHCR Camps (Camps der Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen) zugewiesen zu bekommen. Aus einem uns vorliegenden aktuellen Bericht der Salesianer vor Ort heißt es: „Die aktuelle Lage ist dramatisch: der Strom der stetig neu Ankommenden reißt nicht ab und an manchen Tagen klettert die Zahl der neuen Flüchtlinge auf 1.800 bis 2.000 Menschen. Das Camp Cobe war innerhalb von 3 Wochen voll. Mehr als 30.000 Menschen fanden hier eine Notunterkunft. Das vierte Camp Hellaweyn, welches ausgebaut und erweitert wird, hat ebenfalls fast schon seine Grenzen erreicht.“
Die Hilfsmaßnahmen der Salesianer Don Boscos waren sehr vielschichtig. Wassernotversorgungen wurden eingerichtet. Jede Person erhielt 2 Liter Wasser pro Ausgabe und täglich fanden 2 Ausgaben statt, eine am Morgen und eine am Abend. Die Instandsetzung und Vertiefung von Wasserstellen wurde in Angriff genommen ebenso der Bau neuer Brunnen in der Hoffnung, unterirdische Wasservorräte erschließen zu können, um eine dauerhafte Wasserversorgung auch in Ausnahmesituationen zu gewährleisten. In erheblichem Umfang wurden Nahrungsmittel von den Salesianern Don Boscos verteilt. Allein in der Gegend von Jijiga/ Äthiopien konnten bis Mitte September 1.700 Familien versorgt werden, eine besonders wertvolle Hilfe, da diese Nothilfemaßnahmen die einzigen waren, die diese Menschen zu erwarten hatten, denn nur die Salesianer Don Boscos waren in dieser Gegend als Hilfsorganisation tätig. Grundnahrungsmittelpakete, Milch und Multivitaminkekse wurden auch im Transit- Flüchtlingscamp Dolo Ado verteilt. Hier bestanden die größten Versorgungslücken. Dieses Camp wurde für 5.000 Menschen ausgelegt. Im Juli des Jahres wurden dort mehr als 15.000 Flüchtlinge gezählt und zahlreiche Menschen warteten vor dem Camp in ihren Zelten auf Aufnahme. Täglich haben die Salesianer Don Boscos dort 2.000 Essensrationen verteilt, Reis, Mehl, Milchpulver, FAMEX (ein kalorienreicher Brei für die Nothilfe), Multivitaminkekse, Zucker und Salz. In Kenia spitzte sich die Lage insbesondere in dem Lager Kakuma zu, einem der größten Lager der Welt. Zunehmend kam es zu Konflikten mit der lokalen Bevölkerung. Gestritten wurde um Wasser und Lebensmittel. Pater Tharaniyil, Salesianer Don Boscos: „Die Situation droht außer Kontrolle zu geraten. Die Stimmung ist äußerst angespannt und verzweifelt.“
Don Bosco International hat durch Überweisung gespendeter Gelder in erheblichem Umfang Hilfe leisten können.